Freitag, November 03, 2006

die Kuppel in der Kapelle in San Niclás in Ponferrada


wenig aus ihrer Zeit in Mexiko. Ich fragte sie, warum sie den zurück nach Europa gekommen ist. Sie konnte die elendige Armut nicht länger vertragen. Die Kinder trinken das Trinkwasser aus dem Rinnstein, weil es in den Wellblechhütten kein fließend Wasser gibt und die Reichen gehen auf den Golfplatz, der natürlich täglich mit kostbarem Trinkwasser gesprengt wird.

Das Problem mit dem Trinkwasser habe ich auch letztes Jahr in Yesa auf dem Camino Arragón kennengelernt. Dort wurde ein rieger Stausee gebaut, in dem ganze Dörfer untergehen. Die ansässige Dorfbevölkerung wurde umgesiedelt und arbeitslos. Das Wasser des Stausees wird dann angeblich mit Flugzeugen in die touristischen Regionen Spaniens geflogen, Wasser für Swimming-Pools und Golfplätze. Siehe dazu www.yesano.com. Eine Gruppe aus verschieden wissenschaftlichen Bereichen hatte sich zusammengeschlossen um den neuen Stausee zu verhindern. Sie arbeiteten eine Alternative aus, die besser für die Bevölkerung vor Ort, für die Umwelt und leichter zu realisieren war. Da das Geld aber von der EU bereits bewilligt und eingesetzt war, baute die spanische Regierung den Stausee. Die Bevölkerung hatte Angst, daß der neue See die bereits acht vorhandenen Seen trocken legen könnte. Ist ja auch utopisch, ein Stausee produziert ja kein Wasser, er speichert ja nur und der Verdunstungsgrad in der spanischen Sonne dürfte enorm sein.


Zusammenfassung:

Die Etappe vor Burgos war schattenlos, direkt neben dem vielbefahrenen vierspurigen Autobahnzubringer durch ein riesiges Industriegebiet. Es stank nach chemischen Lösungsmitteln aus der Lackindustrie und nach heißem Gummi. Der Gestank machte mir das Atmen schwer und erinnerte mich daran, daß wir durch unseren Konsum diese Katastrophe mit verursachen. Meine Füße streikten wegen dem heißen Asphalt bei jedem Schritt, ich konnte mich kaum nur vorwärts bewegen, indem ich mich auf meine Schritte konzentrierte und sie zählte. Die Stadt León war zwar etwas leichter zu erreichen, aber hier streikte mein Kreislauf. Die Zigarrette hatte ich noch gut verkraftet, die danachfolgende Tasse Kaffee nicht mehr. Erst kurz vor Astorga hatte der Jakobsweg wieder das Flair aus römischen Vorzeiten, denn die Berge lassen eine überdimensionale Industialisierung nicht zu und der Weg wurde mit jedem Kilometer spannender. Auf den endlosen Etappen der Meseta sahen wir die Dörfer schon von weitem. Doch das Dorf, auf das wir zustrebten, kam und kam nicht näher. Vor Rioja waren alle Dörfer oben auf dem Berggipfel, hinter Astorga tauchte es urplötzlich in einer Schlucht auf. Die steilen Abhänge bescherten uns ein atemberaubendes Panorama, daß sogar noch die Pyrinäen übertrifft, denn die Berge sind hier mit Pflanzen überwuchert.

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