Freitag, November 03, 2006

Ponferrada



Vernon und Susan sind auch hier, die beiden Amerikanerinnen, die in den Vereinigen Emiraten arbeiten und noch viele andere bekannte Gesichter.

Vorhin, als ich hier ankam, hat mir ein Mann aus München erzählt, daß er mit einem Freund in Somport gestartet ist. Der Freund ist in Mansillas de las Mulas gestorben, fünf Tage, bevor ich dort war. Erst ist er zusammengesackt, dann mit der Ambulanz nach León gefahren, dort haben sie nichts festgestellt, außer, daß er zuwenig Wasser getrunken hatte und ihn dann wieder in die Herberge zurückgeschickt. Dort hatte er sich ins Bett gelegt, sein Freund hat ihn dann dort tot vorgefunden. Er meinte, es wäre nicht der schlechteste Tod, auf dem Jakobsweg zu sterben.(Als ich zu Hause meiner Mutter hiervon erzählte, meinte sie auch, das wäre ein schöner Tod.) Heute habe ich auch keine Angst mehr vor dem Tod, nur denke ich, solange man im Leben noch was zu erledigen hat, kann man nicht sterben. Vielleicht ist das der Grund, warum soviele so qualvoll im Krankenhaus sterben müssen. Wir haben also keine Zeit vor dem Fernseher zu verschwenden, wir müssen selber leben, lernen und erkennen und nach den Erkenntnissen handeln. Doch das fällt mir schwer. Ich bin auch nicht so konsequent, jeden Tag 25 km mit dem Fahrrad hin und 25 km zurück zu fahren. Aber dann hätte ich wenigstens ein gutes Gewissen der Umwelt gegenüber und habe nebenbei noch genügend Bewegung. Aber wer ist schon konsequent. Ich kann niemandem einen Vorwurf machen, der es nicht schafft, nach den 10 Geboten der Bibel zu leben.

Dienstag 27. Juni 2006
Ich bin jetzt nicht mehr auf dem Camino, heute morgen habe ich in Ponferrada den Bus bestiegen und nach Santander gefahren. Ich bin gegen 16:00 Uhr hier in Santander angekommen. Um 9:00 Uhr bin ich in Ponferrada abgefahren. In Santander habe ich zuerst die Tourist-Information aufgesucht, um nach einem Hostal zu suchen und dann habe ich mich etwas verlaufen, denn das Hostal lag weit außerhalb der Stadt. Um einen Kaffee zu trinken, hielt ich in der Einkaufspassage und fragte den Kellner nach dem Weg zum Hostal. Als ich die Karte von Santander umdrehte, sah ich auf der Rückseite eine vergrößerte Karte der Innenstadt, in der die Albergue für Peregrinos eingezeichnet war. Also überlegte ich es mir anders, machte Kehrt und begab mich zur Herberge, wo ich dann herzliche Aufnahme fand. Die Herbergsmutter erkannte mich sofort als Peregrina und begrüßte mich auch so. Sie schüttelte mit dem Kopf, als ich nach dem Hostal fragte und wollte meinen Pilgerausweis sehen. Sie staunte über die vielen Stempel und setzte den Stempel ihrer Herberge dazu.

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